Gespräch zum Jahrestag des Genozids an Jesidinnen und Jesiden.
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      Wir möchten heute über den bald stattfindenden zehnten
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      Jahrestag des Genozids an jesidischen Menschen sprechen.
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      Und da sprechen wir von mehr als 5 000
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      Menschen, die getötet wurden, von mehr als 7 000
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      Menschen, die verschleppt wurden und zusätzlich wurden 100 000,
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      aus ihrer Heimat vertrieben.
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      Und auf dieser Grundlage hat dann Deutschland im Januar 2023 den Genozid an Jesidinnen und Jesiden anerkannt.
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      Hast du das Gefühl, dass es in Deutschland ein Bewusstsein für diesen Völkermord gibt? Je nach Region tatsächlich ist es unterschiedlich.
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      In Südeutschland, Baden-Württemberg und NRW ist er mehr als zum Beispiel Niedersachsen , Berlin oder Ostdeutschland, weil je mehr die Menschen konservativ sind, meiner Meinung nach, um so mehr kennen, die das alles, was passiert ist.
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      Und Baden-Württemberg hat eine sehr quasi tolle Erfahrung:
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      Das erste Land, erste Regierung, die den Frauen geholfen hat - offiziell!
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      Also ich nach Deutschland kam, habe ich gesagt: Ich bin Jeside und ich habe ein bisschen erzählt. Die wussten schon, den musste man dann nicht so viel erzählen.
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      Heutzutage muss man so viel erzählen, dass man persönlich verfolgt wird, damit man überhaupt da bleiben kann - ohne Aufenttastitel.
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      Es ist schwierig, ich kenne viele , viele, die haben nur gesagt, wir sind Jesiden und so
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      und die Regierung oder die Behörden sagen: Jetzt gibt es nicht mehr (eine Gefahr)
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      Er konnte sozusagen in Irak leben, wenn nicht bei den Kurden, dann bei Schiiten dann bei Sunniten, Mossul ist quasi sicher.
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      Syrien ist auch quasi teilweise sicher und deswegen bekommen sie kein Aufenthaltstitel.
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      Ich habe jetzt gelesen, dass es immer noch keine Lösung gibt für die Ehemener von jesidischen Frauen, die sich in Baden-Württemberg aufhalten; aber es gibt eine Zahl:
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      Es geht insgesamt in ganz Baden-Württemberg bei all diesen jesidischen betroffenen Frauen um 18 Ehemänner.
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      Die sind seit fast 10 Jahren da, also vor mir sind die -
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      Das war - wann war denn das Schutzprogramm? 2015, das war also knapp vor neun Jahren.
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      Ein bisschen ist es echt lächerlich,
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      was sie machen.
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      Also finde ich. Also Baden-Württemberg hat ein tolles Programm, das Programm hat seinen Namen in die Geschichte geschrieben; nicht nur in Deutschland, sondern überall.
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      Das finde ich toll. Aber die Regierung sagt: "Wir sind mit euch." Auch der Ministerpräsident oder die, die das Programm geschafft haben und so weiter.
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      Und das ist der erste Punkt. Der zweite: Diese Frauen sind die die am besten integrierten.
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      Also ich habe in Baden-Württemberg gelebt, in Bayern, in NRW und in Niedersachsen
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      Und die haben sich einfach integriert. Die haben die Sprache gelernt - besser als die anderen.
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      Es kann nicht sein, dass ein so reiches Bundesland wie Baden-Württemberg ein paar Männer nicht nach Deutschland holt.
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      Zum Beispiel eine Familie, eine Mutter und zwei Kinder, sind nach Deutschland gekommen.
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      Zwei (Familienmitglieder) waren damals in Gefangenschaft, die sind frei gekommen, die sind nach Kanada gereist, dann sind noch zwei gekommen, die sind nach Australien gereist.
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      Das heißt, eine Familie lebt in drei Ländern.
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      Da muss man dazu sagen, es sind ein paar Männer, die sind wie ich quasi nach Deutschland gewandert, also die sind nicht nachgeholt.
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      Und die sind zu ihre Familien gekommen. Die Sozialarbeiter:innen in den jeweiligen Camps oder Heimen
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      Wie soll man das sagen (Flüchtlingsunterkünfte)
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      Die haben das erlaubt, dass der Mann mit der Familie leben darf, also mit der Frau und den Kindern.
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      Und die haben auch schnell Aufenthaltstitel bekommen damals.
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      So Zeit ist, wie gesagt, ist es schwierig, ist es unmöglich
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      Also generell dieses Thema ist irgendwie... Die Regierung sagt, wir sind satt davon. Das liegt auch an uns minimal.
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      Wann haben wir zum letzten Mal ein Gesetz gefordert von Baden-Württemberg, dass wir uns zusammensetzen? Seit Jahren hat nichts startgefunden.
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      Wann haben wir zum letzten Mal, die jesidischen Aktivist:innen, die Deutschen oder die Beamten kritisiert, dass die irgendwas ändern?
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      Wann haben wir eine Demo gemacht, wann haben wir ein Video darüber gemacht, wann haben die Familien Anwälte genommen?
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      Das ist alles, wo man sagt, die sehen von unserer Seite keine Bewegung und wir auch nicht.

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